Otto Normal hat damit unter Windows sicher keine Probleme und die meisten Linuxuser unter dem Betriebssystem ihrer Wahl wohl auch nicht. Will aber Otto mal in Linux reinschnuppern und dort Dateien zählen, stellt ihn das als Laien vor eine respektable Herausforderung.
Um sich den Inhalt eines Verzeichnisses aufzurufen ist ihm wahrschienlich schon der Befehl
ls
bekannt. ls steht für “list” Doch liefert dieser Befehl lediglich eine Auflistung des Inhalts des gegenwärtigen Verzeichnisses. Daher muss diese Ausgabe noch ausgewertet werden. Hierfür setzen wir Pipes | ein mit denen man mehrere Kommandos miteinander verbinden kann. Hierbei wird jeweils die Ausgabe des vorhergehenden Befehls als Eingabe für den nächsten Befehl herangezogen.
ls –1 | wc –l
wir haben hierbei den ls Befehl um den Parameter –1 (Zahl Eins) erweitert der für eine lange Listenform steht. Es wird somit jedes Element in einer extra Zeile angeführt. Die Ausgabe davon wird per Pipe an den wc Befehl weitergeleitet. wc steht in diesem Fall für Word Count. Erneut über einen Parameter –l (kleines L) weisen wir wc darauf hin, dass es die Zeilen zählen soll, die es übergeben bekommt.
Achtung! Wurde statt der 1 ein kleines L als Parameter an ls übergeben ist die Ausgabe um eins größer als die Anzahl der Elemente. Dies liegt daran, dass dabei noch eine weitere Zeile Output erzeugt wird, die keine Datei wiederspiegelt.
ls –l <targetdir> | wc –l
Wollen wir nicht direkt das Ergebnis aus dem Verzeichnis in dem wir uns befinden, können wir das Zielverzeichnis am ls Befehl anhängen.
Fürs erste kann man damit zufrieden sein, doch bei genauerer Betrachtung stößt man dabei rasch an die Grenzen des Befehls. Man zählt nämlich symbolische Links und Verzeichnisse und Dateien gleichermaßen.
Wir tauschen nun also den list Befehl gegen einen spezialisierteren Befehl aus: find
find <targetdir> –maxdepth 1 –type f | wc –l
Mit -type f schränkt man die Auflistung der Ergebnisse auf Datein (files) ein. Dies könnte man z.B. auch auf Verzeichnisse (directorys) einschränken: –type d
Achtung, bei der Auflistung der Verzeichnisse wird das gegenwärtige Verzeichnis . mitgezählt, vom Gesamtergebnis also wieder eins abziehen.
Von Haus aus würde der find Befehl alle Unterverzeichnisse absuchen. Mittels –maxdepth <zahl> kann die Tiefe die er dabei erreicht steuern. Die 1 aus dem Beispiel oben steht hierbei nur für das Wurzelverzeichnis. Möchte man lediglich eine Verzeichnisebene tiefer wäre –maxdepth 2 der passende Parameter.
Will man nun auch wieder die symbolischen Links in seinem Suchergebnis dabei haben muss man den find Befehl noch um den –follow Parameter erweitern
find <targetdir> –maxdepth 1 –type f –follow | wc –l
Möchte man nun noch auf Dateiendungen oder anderen Teilen des Dateinamens einschränken gilt es noch den -name ‚*.txt‘ Parameter zu erwähnen. Zwischen den Anführungszeichen wir der Suchbegriff angeführt, * und ? gelten dabei als die üblichen Wildcards.
find <targetdir> -maxdepth 1 -type f -follow -name '*.t?t' | wc -l
Happy counting!
PS: Rekursives suchen wäre mit dem ls Befehl mittels –R Parameter möglich
Schreibe einen Kommentar